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Bayer Aktie fällt immer weiter: Finger weg oder Einstiegschance? 

Dass die Bayer Aktie günstig ist, liest man seit geraumer Zeit in einschlägigen Foren oder mitunter auch Börsen-Magazinen. Doch günstig ist nicht immer gut – dies stellt das deutsche Chemie- und Pharma-Unternehmen aus Leverkusen immer wieder hervorragend unter Beweis. Nach dem massiven Kurssturz Anfang der Woche bröckelten die Papiere von Bayer in den letzten Tagen einfach weiter weg. Eine deutliche Gegenbewegung? Fehlanzeige! 

Augenscheinlich mangelt es an Anlegern, die die auf dem Papier günstigen Bewertungskennzahlen als Chance sehen und daher die Bayer Aktie aktuell kaufen. Doch sind die Anleger auf dem Holzweg? Handelt es sich bei einem KGV von 5 nicht um eine einzigartige Einstiegschance beim deutschen Traditionsunternehmen oder sollten Anleger die Finger von den Bayer Anteilsscheinen lassen? 

Aktien professionell analysieren – so gelingt’s

Bayer Aktie fällt ins Bodenlose: -34 % in 2023 

Die Märkte erholen sich, einige Tech-Werte schaffen eine Verdopplung und auch der DAX notiert auf Jahressicht fester. Die Bayer Aktie dagegen fällt ins Bodenlose und notiert aktuell bei annualisierten Verlusten von 34 %. Um charttechnisch relevante Unterstützungen zu finden, müssen Anleger schon einen Blick in das letzte Jahrzehnt werfen. Hier befindet sich der Aktienkurs nämlich aktuell rund um die Tiefs aus den Jahren 2011 und 2009. 

Bayer Aktie

Damit ergibt sich summa summarum eine massive Underperformance des Marktes. Für die Bayer Aktie läuft es nicht, technisch sollten sich Anleger hüten, in das fallende Messer zu greifen. Denn bis dato offenbart sich im Chart nur Schwäche. Eine nennenswerte Gegenbewegung oder wenigstens Stabilisierung erkennen wir im Tageschart noch nicht. 

Bayer Aktie

Klagewelle, Studienabbruch & Co.: Probleme, so weit das Auge reicht

Bayer, immer noch ein führendes Unternehmen in der Pharma- und insbesondere Agrarindustrie, sieht sich derzeit mit mehreren erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Kürzlich musste Bayer einen weiteren schweren Rückschlag im Zusammenhang mit dem Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat hinnehmen, als ein US-Geschworenengericht das Unternehmen zu einer Zahlung von über 1,5 Milliarden US-Dollar an drei krebskranke ehemalige Nutzer verurteilte. Die juristischen Belastungen gehen weiter, hohe Rückstellungen sind erforderlich. 

Ein weiterer Schlag für Bayer war das Ende einer klinischen Studie zu Asundexian, einem der wichtigsten Wirkstoffe in der Entwicklungspipeline des Unternehmens. Die Studie zum Einsatz von Asundexian bei Patienten mit Vorhofflimmern und Schlaganfallrisiko wurde aufgrund mangelnder Wirksamkeit vorzeitig abgebrochen, was für Bayer einen bedeutenden Umsatzverlust darstellt. Die Konkurrenzprodukte sind schlichtweg besser. Mit einem geschätzten jährlichen Umsatzpotenzial von über 5 Milliarden Euro pro Jahr hätte Asundexian zum wichtigsten Medikament von Bayer werden können. Die neue Umsatzprognose für das nächste Jahrzehnt könnte mau aussehen. 

Diese Rückschläge haben das Vertrauen in die Bayer Aktie zu Wochenbeginn deutlich geschmälert. Bayer steht vor schwachen Wachstumsaussichten und anhaltenden Profitabilitätsherausforderungen im kommenden Jahr. Hinzu kommt die hohe Nettofinanzverschuldung des Unternehmens von über 38 Milliarden Euro, die in der aktuellen Zinsumgebung eine zusätzliche Belastung darstellt. Der eingeschränkte finanzielle Spielraum begrenzt Bayers Möglichkeiten, seine Pharma-Division durch M&A-Aktivitäten zu stärken. Zudem steht das Unternehmen vor dem Auslaufen des Patentschutzes für seine beiden Top-Seller Xarelto und Eylea etwa zur Mitte des Jahrzehnts. Wo neues Wachstum herkommen soll, bleibt aktuell ein Rätsel. 

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Günstig ist nicht immer gut! 

Bei der Bewertung von Aktien bedeutet günstig nicht immer gut. Ein Beispiel hierfür ist die Bayer Aktie, die auf dem Papier zwar wie ein Schnäppchen erscheinen mag, deren niedrige Bewertung aber eher die tiefgreifenden Probleme widerspiegelt, mit denen das Unternehmen konfrontiert ist. Diese niedrigen Multiples sind weniger ein Hinweis auf eine attraktive Einstiegsgelegenheit als vielmehr ein Spiegelbild der ernsten Herausforderungen, die Bayers Zukunftsaussichten trüben. 

Günstig ist die Bayer Aktie auf dem Papier im November 2023. Doch die Qualität, die Anhänger deutscher Aktien mitunter schätzen, hat das Leverkusener Unternehmen in den letzten Jahren massiv eingebüßt. Ob Neu-CEO-Anderson das Ruder umreißen kann, bleibt überaus fraglich. Die Herausforderungen sind gigantisch, das Unternehmen schwach aufgestellt. 

Das Sentiment ist wichtig. Aktien fortschrittlich mit AltIndex analysieren 

Im November 2023 ist das Beispiel der Bayer Aktie ein klarer Beleg dafür, wie wichtig das Sentiment für Aktien ist und wie es in die Analyse einbezogen werden sollte. Neben traditionellen Finanzkennzahlen spielt das Marktstimmungsbild eine entscheidende Rolle, um die Dynamik einer Aktie zu verstehen. Tools wie das KI-gestützte Analysewerkzeug AltIndex ermöglichen es, auch qualitative Daten zu erfassen, die das Sentiment abbilden. 

Dies kann beispielsweise die Analyse von Nachrichtentrends, Social-Media-Stimmungen oder spezifischen Branchennachrichten umfassen. Solche alternativen Datenquellen liefern ein umfassenderes Bild der Aktie und können aufzeigen, wie öffentliche Wahrnehmung und Stimmungen die Aktienperformance beeinflussen können. Für eine ganzheitliche Analyse ist es daher essenziell, neben den harten Fakten auch solche weichen Faktoren zu berücksichtigen, um fundiertere Anlageentscheidungen treffen zu können.

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