Ørsted in der Krise: Schlechte Zahlen erschüttern den Windenergiemarkt

In einer bemerkenswerten Wendung der Ereignisse sieht sich der dänische Windenergie-Gigant Ørsted mit enttäuschenden Geschäftszahlen konfrontiert, die nicht nur das Unternehmen selbst, sondern auch den gesamten Windenergiemarkt beeinträchtigen. In diesem Kontext stellt sich die Frage, welche langfristigen Auswirkungen diese Entwicklungen auf die Zukunft von Ørsted und die Stabilität des Offshore-Windenergiemarktes, insbesondere in den USA, haben könnten.

Das Unternehmen kämpft mit enttäuschenden Geschäftszahlen

Der dänische Konzern Ørsted, ein Schwergewicht im Bereich der Offshore-Windenergie, erlebt derzeit eine Phase der Enttäuschung. Die neuesten Geschäftszahlen, die die Performance der ersten neun Monate des Jahres 2023 widerspiegeln, fielen deutlich schlechter aus als erwartet. Diese Entwicklung spiegelt sich auch im Aktienkurs des Unternehmens wider, der am Mittwoch seinen niedrigsten Stand seit 2017 erreichte. Die negative Entwicklung von Ørsted scheint auch andere Unternehmen im Windenergiesektor zu beeinflussen, denn auch die Aktien von Vestas und Nordex verzeichnen Abwärtstrends, wenn auch nicht so drastisch wie bei Ørsted.

Am Mittwochmorgen präsentierte Ørsted seinen Geschäftsbericht für die ersten drei Quartale des Jahres, und die Zahlen zeichnen ein besorgniserregendes Bild. Der Betriebsgewinn (EBITDA) lag in diesem Zeitraum bei 19,4 Milliarden Dänischen Kronen (DKK), was etwa 2,6 Milliarden Euro entspricht. Dies stellt einen deutlichen Rückgang um 6,0 Milliarden DKK im Vergleich zum Vorjahr dar. Auffällig ist jedoch, dass das EBITDA ohne neue Partnerschaften um eine Milliarde DKK auf 15,4 Milliarden DKK anstieg.

Die derzeitige Situation im Windenergiesektor, insbesondere im Bereich der Offshore-Windkraft, ist ungewiss. Die enttäuschenden Zahlen von Ørsted tragen zu dieser Unsicherheit bei und werfen Fragen hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung der Branche auf. Investoren und Marktteilnehmer beobachten die Lage mit Spannung, da sich die Auswirkungen dieser Entwicklungen nicht nur auf Ørsted, sondern auch auf andere Unternehmen im Windenergiesektor erstrecken könnten.

Quelle: IWR.de

Man sieht sich mit zunehmenden Wertverlusten und Herausforderungen in den USA konfrontiert

Jüngste Entwicklungen bei Ørsted, dem dänischen Pionier im Bereich Offshore-Windenergie, zeichnen ein düsteres Bild. Im neunmonatigen Geschäftsbericht des Unternehmens wird deutlich, dass die ursprünglich im August prognostizierten Wertminderungen von bis zu 16 Milliarden DKK nicht ausreichen. Ørsted steht vor noch größeren finanziellen Einbußen, insbesondere aufgrund von Problemen bei Offshore-Windprojekten in den USA.

Laut Ørsted sind diese zusätzlichen Verluste auf eine Reihe von Faktoren zurückzuführen, darunter Schwierigkeiten in der Lieferkette, steigende Zinssätze und spezifische Probleme beim Sunrise Wind-Projekt, wie das Fehlen einer Anpassung bei den Offshore Renewable Energy Credits (OREC). Insgesamt belaufen sich die Wertminderungen in den ersten neun Monaten auf beachtliche 28,4 Milliarden DKK, wobei der überwiegende Teil davon – 19,9 Milliarden DKK – auf das Projekt Ocean Wind 1 entfällt.

Der dänische Windenergie-Gigant Ørsted sieht sich also mit enttäuschenden Geschäftszahlen konfrontiert, die nicht nur das Unternehmen selbst, sondern auch den gesamten Windenergiemarkt beeinträchtigen. Der Bericht über die ersten drei Quartale des Jahres 2023 enthüllt einen signifikanten Rückgang im Betriebsgewinn. Diese Entwicklung hat eine Kettenreaktion ausgelöst, die auch andere führende Unternehmen im Sektor, wie Vestas und Nordex, betrifft. In diesem Kontext stellt sich die Frage, welche langfristigen Auswirkungen diese Entwicklungen auf die Zukunft von Ørsted und die Stabilität des Offshore-Windenergiemarktes, insbesondere in den USA, haben könnten.

Angesichts dieser Herausforderungen hat Ørsted entschieden, die Entwicklung seiner US-Projekte Ocean Wind 1 und Ocean Wind 2 vollständig einzustellen. Dies ist eine direkte Folge von Verzögerungen bei Zulieferern, die zu einer erheblichen Verzögerung des Projekts führten. Zudem hat der Anstieg der Langfristzinsen in den USA die Wirtschaftlichkeit der Projekte weiter verschlechtert.

Das Unternehmen steht nun vor der Aufgabe, seine Kapitalstruktur zu stärken und sein langfristiges Engagement für sein Kreditrating zu unterstützen. Als Reaktion darauf hat Ørsted eine Reihe von Maßnahmen angekündigt. Diese umfassen Initiativen zur Kosteneinsparung, Verbesserungen des Betriebskapitals durch Maßnahmen wie die Finanzierung der Lieferkette, die Priorisierung von Entwicklungsaktivitäten, die Rationalisierung des Portfolios und weitere Schritte zur Stärkung der finanziellen Basis des Unternehmens.

Aktien von Ørsted stürzen ab und lösen Turbulenzen im Windenergiemarkt aus

Am Mittwochvormittag verzeichnete der Kurs im deutschen Xetra-Handel einen dramatischen Einbruch von rund 20 Prozent und fiel auf 36,32 Euro. Ähnlich besorgniserregende Tendenzen wurden in Kopenhagen beobachtet, wo der Aktienkurs von Ørsted von einem Dienstag-Schlussstand von 339,80 DKK auf unter 270 DKK sank – ein Niveau, das zuletzt im Jahr 2017 erreicht wurde.

Trotz dieser beunruhigenden Entwicklungen behält Ørsted seine Jahresprognose bei und plant, den Markt spätestens mit der Bekanntgabe der Ergebnisse für das vierte Quartal 2023 zu aktualisieren. Dabei sollen auch mögliche Auswirkungen auf die langfristigen strategischen Ambitionen und finanziellen Ziele des Unternehmens berücksichtigt werden.

Quelle: Google Finanzen

Das Analysehaus Jefferies hat seine Einstufung für Ørsted auf “Kaufen” mit einem Kursziel von 500 DKK beibehalten, obwohl die kürzlich bekannt gegebenen Wertberichtigungen, die vor allem auf Lieferschwierigkeiten zurückzuführen sind, die Erwartungen deutlich übertroffen haben. Analyst Ahmed Farman wies in einer aktuellen Studie darauf hin, dass auch die Zinsbelastungen stärker ausgefallen sind, als der Hersteller von Windkraftanlagen ursprünglich angenommen hatte.

Eine derartig negative Entwicklung bei Ørsted hat auch auf andere Unternehmen der Branche abgefärbt. So erlebte Nordex im MDAX einen vorübergehenden Kursrutsch von über vier Prozent auf 9,45 Euro, konnte sich jedoch im Tagesverlauf etwas erholen. Auch die Aktien von Vestas waren von einem vorübergehenden Rückgang von über drei Prozent betroffen, wobei der Kurs zeitweilig unter die 20-Euro-Marke fiel.

Die aktuelle Stimmung an der Börse für Offshore-Windpapiere im Allgemeinen und für Ørsted im Besonderen hat einen neuen Tiefpunkt erreicht. Experten raten Anlegern daher, vorerst weiterhin abzuwarten und an der Seitenlinie zu verharren, bis eine Besserung eintritt und insbesondere die Ørsted-Aktien wieder eine stabilere Basis finden.

Ørsted-Aktien richtig einschätzen mit AltIndex

Bei einem möglichen weiteren Rückgang der Ørsted-Aktie bietet AltIndex eine differenzierte Analysestrategie, die über konventionelle finanzielle Bewertungen hinausgeht. Neben der Beobachtung der Standardfinanzdaten von Ørsted, nimmt AltIndex auch alternative Indikatoren unter die Lupe. Dazu zählen etwa Trends in Stellenanzeigen, Veränderungen im Webseiten-Traffic oder die Resonanz in den sozialen Medien.

Diese ganzheitliche Herangehensweise von AltIndex ermöglicht es, potenzielle Hintergründe für den Aktienrückgang von Ørsted präziser zu erfassen. Sollte beispielsweise ein Abwärtstrend bei den Stellenanzeigen oder ein Rückgang der Besucherzahlen auf der Unternehmenswebseite festgestellt werden, könnte dies frühzeitige Signale für Herausforderungen im Unternehmen darstellen.


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